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#2-Der Ernst des Lebens

Am Montag ging hier am UWC in Mostar der Ernst des Lebens wieder los. Die Schule hat angefangen, die erste Woche IB liegt tatsächlich hinter uns.

Der erste Tag war spannend, aber auch unglaublich anstrengt. Schule hier ist ganz anders. Neben der Tatsache das alles auf Englisch ist, ich Mitschüler*innen aus der ganzen Welt habe und gerade in Bosnien und Herzegowina bin, ist auch der ganze Aufbau eines Stundenplans anders. Alle haben den gleichen Stundenplan, in dem verzeichnet ist, wann welcher Block stattfindet. Jedem Block wird dann ein Fach zugeordnet. Ich habe zum Bespiel im A Block Global Politics, jemand anderes hat da Englisch. Die Unterrichtstunden sind viel kürzer als sie in Deutschland waren. Eine normale Unterrichtsstunde geht 55 Minuten, danach sind 5 Minuten Pause und dann wieder 55 Minuten Unterricht. Die Fächer, die man im Higher Level hat, hat man einmal pro Woche im Doppelblock (85 Minuten). Da aber nur in Mathe und den Naturwissenschaften es getrennte Higher und Standard Level Kurse gibt, habe ich auch History und English B im Doppelblock. Das bedeutet, dass ich jedes Fach, bis auf Mathe, vier Mal pro Woche habe. Das ist schon eine Umstellung und auch einfach nur sechs Fächer zuhaben. Aber ich merke, wie ich es richtig genieße, weil man sich ganz intensiv mit den Fächern auseinandersetzen kann. Oder auch an sich, wie der Unterricht funktioniert, die meisten Lehrer*innen haben Präsentationen und ich schreibe bis auf Mathe und Biologie am Laptop mit. Hausaufgaben lädt man über Managebac, unsere Schulplattform, hoch. Dort stehen auch die ganzen Fehlstunden, Noten und Feedback drauf. Eigentlich echt cool, nur ein bisschen unheimlich, dass meine Eltern auch auf alles Zugriff haben und immer genau wissen welcher Lehrer mich wie bewertet.

Die Woche hatten wir kein richtiges Programm, wie in der Induction Week, wo gefühlt immer etwas passiert ist. Trotzdem hatte ich immer was zu tun. Ich habe mich gemeinsam mit einigen Mitschüler*innen und zwei Lehrerinnen für einen Local Sprachkurs in einem Kulturzentrum hier in der Nähe angemeldet. Ab nächsten Montag haben wir zwei Mal pro Woche zwei Stunden Local Unterricht und bin richtig motiviert, die Sprache zu lernen.

Dadurch, dass ich noch kein CASs habe, bin ich entweder um kurz nach drei oder kurz nach vier in Susac und habe Zeit für Hausaufgaben, meine Co-Years oder Mostar zu erkunden.

Am Mittwoch musste ich durch eine Medical Examination für meine Aufenthaltserlaubnis hier in BiH. Am Donnerstag haben wir eine Studie von Harvard, die den Impact von UWC erforschen ausgefüllt. Es ist die erste von vier, die wir in den nächsten zwei Jahren ausfüllen werden. Freitagabend habe ich in einer Bar mit ein paar Co-Years verbracht, die unbedingt Fußball gucken wollten, aber das Internet in Susac ist manchmal sehr schlecht. So sind wir aber in den Genuss eines Spaziergang durch das nächtliche Mostar gekommen.

Samstag war ein super entspannter Tag mit ein bisschen Hausaufgaben machen und sehr, sehr viel Regen. Es hat so stark gestürmt, dass in Susac für 15 Minuten der Strom ausfiel.

Nachdem der Regen aufgehört hatte und der Strom wieder da war, haben wir Deutschen uns ins Cafe Teco (das einzige mit Rauchverbot in Mostar und leckerem veganen Essen) bewegt und uns dort mit meiner Englisch Lehrerin, die auch Deutsche ist, getroffen. Ja, hier trifft man sich mit Lehrern auf einen Cafe oder geht zum Kochen zu ihnen nach Hause. Prinzipiell ist die Beziehung zu Lehrern ganz anders. Ich habe gestern Abend zwei Stunden mit meinem Geschichtslehrer Karten gespielt und im Unterricht ist eher ein voneinander lernen, als jemand steht vorne und rattert seinen Stoff herunter.

Darüber habe ich mich auch mit einer Frau aus San Francisco, die ich zufällig in unsere Schulbibliothek getroffen habe, unterhalten. Da ich noch Lunch Break und eine frei Stunde hatte, konnten wir fast eine Stunde über meine ersten zwei Wochen hier in Mostar und wie ich auf UWC gekommen bin, unterhalten. Das war für mich eine super tolle Möglichkeit zu rekapitulieren, was alles in dieser kurzen Zeit schon so passiert.

Samstagabend hat mir meine Roomie eine wunderschöne Stelle außerhalb von Mostar gezeigt. Man läuft circa 20 Minuten einen Berg rauf und ist dann sofort aus der Stadt raus und hat einen super schönen Blick über die Lichter der ganzen Stadt. Einfach mal abschalte, komplette Stille, um sich herum zu haben, tut echt gut.

Sonntag heute war auch sehr schön. Am Morgen wurden alle von zwei Second-Years mit Löffeln und Kochtöpfen geweckt, um zu den Inter Residentials im Fußball, wo Teams aus den drei Residenzen gegen einander spielen, zugehen. Susac, meine und die beste Residenz, ist leider nicht ins Finale gekommen.

Den Nachmittag habe ich ganz entspannt mit Büchern und meiner Roomie vorüberziehen lassen. Nächste Woche wird noch voller, wenn dann auch CAS anfängt. Ich bin gespannt.

Liebe Grüße,

Nele

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